Im wäldlichen Stadtteil Heidelberg-Schlierbach steht der Wolfsbrunnen. Dort befinden sich mehrere Wasserquellen, die im Mittelalter zur Trinkwassergewinnung genutzt wurden. Das erste Mal tauchen sie bereits 1464 in Urkunden auf. Im Jahr 1550 errichtete dann der Kurfürst Friedrich II. dort ein Lust- und Jagdhaus sowie eine Brunnenanlage, die heute unter Denkmalschutz steht. Die Legende sagt, dass früher Wölfe um die Quellen streunten, und eine Wölfin eine Wahrsagerin mit dem Namen Jetta tötete. Daraufhin beauftragte der Kurfürst einen sogenannten "Wolfskreiser": Ein Mann, der das wilde Tier aufspüren und den Jägern helfen sollte, es zu erlegen. So kam der Wolfsbrunnen zu seinem Namen.
Heute gibt es dort keine Wölfe mehr. Das Lust- und Jagdhaus schon. Dort speisten einst berühmte Persönlichkeiten wie Zar Alexander I. von Russland, Johann Wolfgang von Goethe und Kaiser Franz I. von Österreich. Es heißt inzwischen "Restaurant Wolfsbrunnen" und freut sich darauf, hungrige Spaziergänger nach einer Wanderung durch die traumschöne Landschaft mit saisonal wechselnden Gerichten und Getränken zu versorgen. Holzmalereien an der Decke aus dem Jahr 1920 und rustikale Tische sorgen dabei für ein uriges Wohlfühlambiente. Wenn das Wetter schön ist, bietet draußen ein Biergarten Platz für 120 Personen.