Östlich von Heidelberg befindet sich der 1.520 Quadratmeter große Naturpark Neckartal-Odenwald. Zwischen Lindach und Zwingenberg liegt hier die Wolfsschlucht, wo 1866 der Legende nach der letzte Wolf des Odenwalds erlegt worden sein soll. Neben der Margaretenschlucht ist sie die berühmteste Schlucht im Odenwald. Was sie so besonders macht? Ihr wildromantischer Verlauf. Einen richtigen Pfad gibt es nämlich nicht. Aber der Reihe nach: Der Eingang in die Schlucht liegt hinter dem Schloss Zwingenberg. Zunächst führt noch ein Pfad die ersten Meter hinein ins Dickicht, aber schon nach wenigen Minuten muss man sich seinen eigenen Weg bahnen. Für die Kinder ein tolles Abenteuer. Man klettert über umgefallene Bäume und watet durch den Bachverlauf (unbedingt festes Schuhwerk mitnehmen!). Wie Motorendröhnen hallt das Rauschen des Wassers durch die Schlucht. Manchmal findet man auch eine Höhle, die es natürlich zu erforschen gilt. 240 Millionen Jahre alte Buntsandsteinfelsen ragen an den Seiten empor und ringsherum wachsen Bäume, Farn und Moos an den Hängen. Wenn sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durch das dichte Blätterdach der Bäume bahnen, schimmert die Schlucht in den verschiedensten Grüntönen. Ein bisschen fühlt man sich wie auf einer Urwaldexpedition.
Nach 1,5 Kilometern endet der Pfad in einem Nadelwald. Wer möchte, kann auf dem gleichen Weg durch die Schlucht wieder umkehren - oder einen neuen Weg einschlagen und parallel zur Schlucht durch den Wald zurück zur Burg laufen. Das 700 Jahre alte Anwesen wurde im gotischen Stil erbaut und gehört heute Ludwig Prinz von Baden. Es zählt zu einem der schönsten Schlössern Deutschlands. Es lohnt sich aber auch mal den Blick von den Gemäuern abzuwenden: Dreht man sich um, hat man einen herrlichen Panoramablick über das Neckartal.